Geschichte

Im Jahre 1989 wurde die loschtige Idee von ein paar jungen Chrienserinnen und Chrienser in die Tat umgesetzt: Die Gründung einer Guuggenmusig.

Gründungsversammlung 1989

Die Gründungsversammlung wurde im Restaurant Grüene Bode abgehalten. Am 19. Oktober 1989 traf sich dann der wilde Haufen erstmals im Schulhaus Roggern, um im dortigen Velokeller mit den Proben zu beginnen.

Da fast niemand ein Instrument beherrschte, wurden diese mehr oder weniger einander zugelost und daraufhin ein Tambourmajor erkoren.

Es konnte losgehen. Die wöchentlichen Proben wurden allerdings nur wenig seriös wahrgenommen. Jene, die vom Guugger-Virus angesteckt wurden, füllten die spärlich vorhandenen Autos und fuhren bei Nacht und Nebel ins Holderchäppeli, um die Guuggis in den einsamen Wäldern an ihre Leistungsgrenzen zu bringen.

Die erste Fasnacht 1990

Selbstsicher und euphorisch wurde nach dem Jahreswechsel einstimmig entschieden, an der Fasnacht 1990 teilzunehmen – auch wenn zuerst die Fasnacht 1991 das Ziel war.

Mit einer handvoll Lieder und einem kurzerhand eingekauften Sujet (Alibaba und die 40 Mölche) zogen die Loschtmölch zum ersten Mal mit kakophonischen Klängen durch Lozärn und Chriens.

Die folgenden Jahre waren geprägt vom Wandel einer jungen, chaotischen, verspielten Truppe zu einer namhaften Guuggenmusig.

Grinden aus Sagex

Für die Fasnacht 1991 musste erstmals ein eigenes Sujet her. Mit sagenhaften Grinden aus Sagex, legendärem grünen Stoff und einer eigenen Fahne mit den Chrienser Farben, bewältigten die Loschtmölch ihre zweite Fasnacht.

Nichts war uns zu schade, um unsere finanzielle Lage aufzumöbeln: Wir spielten beispielsweise vor einem Chrienser Geschäft für einen Fünfliber. In den folgenden Jahren ging es dann weiter aufwärts mit den Loschtmölch.

Im dritten Jahr spielten wir sogar auf dem Titlis, in luftigen dreitausend Metern über Meer. Die Fotos, geknipst von leichtbeschuhten und zitternden Japaner, eilten um die Welt. Logische Folge: Die erste offizielle Teilnahme am Chrienser Umzug, inklusive der Entstehung einer Wagenbau-Gruppe.

Für weitere, inzwischen zur Tradition gewordene Auftritte, wurde gekämpft. Wir nahmen regelmässig an der Bööggenrätschete teil und besuchten die Fasnachtseröffnung in Horw. Daneben bauten wir unser Gönnerwesen mit einem Gönnerabend auf. Zunächst im Pfarreiheim Bruder Klaus, dann im Gallusheim, später im Pilatussaal bis hin zur Krauerhalle.

Hinzu kam dann auch der Obermolch, welcher jedes Jahr am Gönnerabend bekannt gegeben und gefeiert wird.

Der erste Proberaum

Inzwischen hatten wir auch den Proberaum wechseln können. Die Zeiten vom unbeheizten, ohrenbetäubend lauten Velokeller im Roggern waren vorbei. Wir hatten neu ein warmes Plätzchen im Obernau, in Hans Bachmann's Lagerraum.

Der neue Proberaum förderte auch unsere musikalischen Ambitionen. Wir führten nach reiflichen Überlegungen Registerproben ein und organisierten gar ein Probeweekend im Hasliberg. Dieses wurde später auch im Flüeli-Ranft abgehalten oder in der Jugendalp im Eigenthal.

Auch der Proberaum musste in den Folgejahren aus Platzgründen vergrössert werden. So zogen wir aus Bachmann's Lagerraum aus und verschiebten unsere Proben in die Kirchbühl-Aula.

Mitglied bei den Vereinigten und der Galli-Zunft

Unsere unbändige Fasnachtsbegeisterung liess sich dann mit der Zeit, wenn auch nur langsam, in ordentliche Strukturen gliedern und nach langen Diskussionen traten wir auch den «Vereinigte Guuggenmusigen Luzern» bei, der Dachorganisation der Lozärner Guuggenmusigen. Auch der Chrienser Gallizunft traten wir 1998 als Kollektivverein bei.

Das Depot an der Fasnacht

Es folgten weitere Highlights in der Loschtmölch-Geschichte: 1998 ergatterten wir das Loschtmobil, ein altes, knallrotes Feuerwehrauto, welches uns lange treu und ohne Panne (ausser natürlich an der Fasnacht...) begleitete. An der Fasnacht 2010 wurde es dann (schweren Herzens) durch unser neues Vereinsgefährt, dem Lolo (Loscht-Loch), abgelöst.

Das Lolo, nicht mehr so nostalgisch wie das Loschtmobil, aber dafür mit einem überaus praktischen Instrumentendepot sowie einer Kafi-Zwätschge-Küche mit Bierlager.

Vereinslokale «Sumpfloch», «Freudehüsli» & «Grizzly Höhli»

1998 durften wir in der Kuonimatt ins Freudehüsli einziehen. Zuvor waren wir in verschiedenen Lokalen eingemietet - für die ganz alten Hasen wird das Sumpfloch wahrscheinlich nie aus der Erinnerung gelöscht.  Das Freudehüsli allerdings hat schon so viele Bastelarbeiten und Feste erlebt, dass es ein Buch schreiben könnte. Gefüllt mit lustigen, schnapsigen, klebrigen, kalten, heissen, abgelaufenen, kreativen, farbigen, verschwindenden und fröhlichen Geschichten. Gut kann es selber nicht schreiben.

Seit Oktober 2016 ist nun die Grizzly Höhli, im Herzen von Kriens, unser neues Zuhause – mit gemütlichem Stöbli, Disco/Party-Bereich, einem eigenem Bar-Thresen sowie einem Bastel- und Lagerraum.

Ehrenmölche

Im Jahre 2000 wurde dann das erste Mal ein Ehrenmolch unter den Loschtmölch gekürt. Marcel Britschgi wurde nach seiner Amts-Abgabe als Präsident (im 1999) für seine jahrelange Arbeit im Verein zum 1. Ehrenmolch ernannt. Weitere Ehrenmölche der ersten Stunde waren im 2001 Daniel Zemp (nach seiner Amts-Abgabe des Sujet-Chefs), im 2002 Markus Hartmann (nach Abgabe seines Tambi-Amtes) und im 2003 René Schumacher für sein mehrjähriges Schaffen als Musik-Chef. Mittlerweile erhielten bereits mehr als zehn Mölche den Titel des Ehrenmolchs.

LMC goes SF DRS

Weitere Highlights der Loschtmölch-Geschichte: 2002 durften wir zusammen mit der Gallizunft im Schweizer Fernsehen in der Sendung „Hopp de Bäse“ auftreten.

Auch 2007 waren wir im Fernsehen zu sehen: In der SF-Live-Sendung "Die grössten Schweizer Hits" durften wir nach dem Intro unser musikalisches Können unter Beweis stellen. Ein Riesen-Erlebnis, in dieser damals sehr beliebten Samstagabend-Kiste.

Generationenwechsel

Ungefähr 2004 kam dann ein grosser Generationenwechsel auf uns zu. Viele Mölche der ersten Stunde verliessen nach dem 15-jährigen Jubi die Musig. Zeitweise waren wir so wenig Leute dass wir musikalisch zwar einige Abstriche machten mussten, der tolle Zusammenhalt in dieser Zeit und die vielen unvergesslichen Stunden haben aber an nichts eingebüsst - ja gar dazu gewonnen.

Sehr bald kam dann der Umschwung und es wollten wieder zahlreiche junge, motivierte und kreative Menschen aus Chriens und Umgebung zu den Loschtmölch gehören.

Der junge Geist erinnerte die verbliebenen Mölche mit Beitrittsjahren um 1989 an ihre eigene Beitrittszeit... So entstand eine gute Mischung aus jung und weniger jung, aus Erfahrung und Ungestüm, aus Motivation und noch mehr Motivation, aus Freude am Guuggen und Basteln. 

Hier und jetzt

Jetzt gibt es die Loschtmölche schon eine ganze Weile und immer noch zählen wir zahlreiche Mitglieder.

Der Enthusiasmus und die Motivation, gemeinsam etwas zu erarbeiten und zu erreichen, ist nie verschwunden. Das Guuggen mit dem neuen Sujet und durch die Chrienser und Lozärner Gassen zu ziehen, gehört zum höchsten Gut und zum alljährlich erklärten Ziel eines jeden Loschtmolchs.